Über Kuno Beller
Prof. Dr. E. Kuno Beller (1919-2010) – Lebenslauf
wurde 1919 in Wien geboren und studierte in den USA Psychologie an der University of Iowa. Im Jahr 1948 erlangte er die Doktorwürde (PhD) mit seiner Dissertation zum Thema Dependency and Dependency Conflict (Abhängigkeit und Abhängigkeitskonflikt). Von 1948 bis 1952 lehrte er Psychologie an der Indiana University, Bloomington, Indiana und war Leiter der Kinderklinik der Universität.
In den folgenden Jahren bis 1963 war Kuno Beller Forschungsdirektor und Leiter der psychologischen Abteilung im Child Development Center, New York City, N.Y. An der Temple University Philadelphia, Pennsylvania, entwickelte Kuno Beller u.a. die Developmental Charts (Entwicklungstabelle) im Rahmen seiner Tätigkeit als Professor der Psychologie von 1963 bis 1980. Er war dort auch Leiter des Laboratoriums für entwicklungspsychologische Forschung (1965-1980) und der Abteilung für Entwicklungspsychologie von 1966 bis 1973.
1975 begann Kuno Beller auch in Deutschland an der Freien Universität Berlin zu lehren. 1978 wurde er dann Inhaber des neu geschaffenen Lehrstuhls für Kleinkindpädagogik an der Freien Universität Berlin. Dort baute er das Institut für Kleinkindpädagogik auf, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1993 leitete.
Kuno Beller entwickelte das Berliner Modell der Kleinkindpädagogik, ein Modell, in dem durch die systematische Umsetzung entwicklungsförderlicher Erzieherverhaltensweisen und den Einsatz der von ihm entwickelten Entwicklungstabelle die Entwicklung der Kinder in Krippe und Tagespflege individualisiert und ihren Entwicklungsbedürfnissen entsprechend gestaltet wird. Das Berliner Modell der Kleinkindpädagogik wurde in großangelegten Projekten in Berlin und München auf seine Effektivität empirisch evaluiert und erhielt damit ein wissenschaftlich gestütztes Fundament. Kuno Beller „hat damit einen wichtigen Beitrag geleistet, ein stark ideologisch besetztes Feld der rationalen wissenschaftlichen Diskussion zugänglich zu machen und die konkrete pädagogische Praxis entsprechend zu fördern.“ (Tietze, 1996, S. 7)
Auch nach seiner Emeritierung bis zu seinem Tode im September 2010 engagierte sich Kuno Beller intensiv in verschiedenen Forschungsprojekten im Bereich der Kleinkindpädagogik und in der Weiterbildung von Erziehern.
Tietze, W. (Hrsg.): Früherziehung: Trends, internationale Forschungsergebnisse, Praxisorientierungen. Neuwied u.a., 1996 (Prof. Dr. E. Kuno Beller zur Emeritierung und zum 75. Geburtstag gewidmet)